Ruanda: Überblick
In Ruanda sind Jehovas Zeugen seit 1970 aktiv. Rechtlich registriert wurden sie 1992; die Regierung bestätigte das im Jahr 2002. Jehovas Zeugen sind für ihre politische Neutralität gut bekannt und können ihren Glauben auch relativ frei ausüben. Sie beteiligten sich nicht an den Gräueltaten beim Völkermord 1994; sie riskierten eher ihr eigenes Leben, um andere zu schützen. Allerdings werden sie von manchen wegen genau dieser neutralen Haltung heute diskriminiert.
Manche Schulbehörden verweisen Kinder von Zeugen Jehovas der Schule, weil sie bei patriotischen und religiösen Zeremonien in der Schule nicht mitmachen. a Außerdem verlangt die Regierung von Schullehrern, an Kursen teilzunehmen, bei denen Militärübungen durchgeführt werden und die Nationalhymne gesungen wird. Deswegen haben Hunderte Lehrer, die Zeugen Jehovas sind, ihren Arbeitsplatz verloren. 2010 verlangte die Regierung von allen Angestellten im öffentlichen Dienst, an einer Vereidigung teilzunehmen, zu der auch der Fahnengruß gehörte. Viele Zeugen Jehovas, die im öffentlichen Dienst angestellt waren, haben daraufhin ihre Arbeit verloren.
Ungeachtet dieser Schwierigkeiten sind Jehovas Zeugen für ihre Religionsfreiheit dankbar. Sie hoffen auf ein Einsehen der Behörden in Ruanda, dass ihre politisch neutrale Haltung keine Gefahr für die Regierung darstellt.
a Für Jehovas Zeugen ist die Teilnahme an einer patriotischen Zeremonie eine religiöse Handlung und gemäß dem Gebot Gottes steht religiöse Verehrung nur ihm allein zu. Um sein Gebot nicht zu verletzen, nehmen sie an solchen Zeremonien nicht teil; sie respektieren aber das Recht jedes Einzelnen daran teilzunehmen.