Die Bibel: Was sie voraussagt, trifft exakt ein — Teil 6
„Die letzten Tage“
Auch in dieser Ausgabe wendet sich „Erwachet!“ einem spannenden Thema zu: den Prophezeiungen oder Voraussagen der Bibel. In der achtteiligen Serie stehen zwei Fragen im Mittelpunkt: Sind die biblischen Prophezeiungen lediglich das Werk raffinierter Schreiber? Oder gibt es überzeugende Hinweise darauf, dass sie von Gott eingegeben sind? Bilden Sie sich selbst ein Urteil!
DAS Leben heutzutage ist alles andere als einfach. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein und überall hört man von Katastrophen und sozialen Unruhen. Hat all das, was heute passiert, vielleicht eine besondere Bedeutung?
Vor rund 2 000 Jahren wurde in der Bibel ein Zeitraum vorausgesagt, in dem sich die Weltprobleme dramatisch zuspitzen würden: der sogenannte „Abschluss des Systems der Dinge“ (Matthäus 24:3). Damit ist nicht das gemeint, was sich viele Menschen unter einem „Ende der Welt“ vorstellen. Vielmehr wird eine Kette von Ereignissen und Verhaltensweisen beschrieben, die eine spezielle Zeit kennzeichnen: die „letzten Tage“ (2. Timotheus 3:1). Wie Jesus seinen Jüngern sagte, könnten sie, wenn sie „diese Dinge geschehen“ sehen, bald befreit aufatmen (Lukas 21:31). Schauen wir uns einmal einige Prophezeiungen an, die die Zeit, in der wir leben, unverwechselbar machen.
Voraussage 1:
Nation wird sich gegen Nation erheben (Matthäus 24:7)
Erfüllung: Anfang des 20. Jahrhunderts ging man eigentlich davon aus, dass alles friedlich bleiben würde. Doch dann brach der Erste Weltkrieg aus und versetzte die Menschen überall in einen Schockzustand. Eine Ära beispielloser Kriege begann. Es kam genauso, wie im Bibelbuch Offenbarung vorausgesagt: Der Frieden sollte „von der Erde“ weggenommen werden und die Menschen würden „einander hinschlachten“ (Offenbarung 6:4).
Die Fakten
„Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 scheint noch immer das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen zu markieren“ (Die Ursprünge des Ersten Weltkriegs, herausgegeben 1988).
Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wie viele Todesopfer der entsetzliche Erste Weltkrieg forderte, doch sollen gemäß der New Encyclopædia Britannica allein 8 500 000 Soldaten gefallen sein.
Der Zweite Weltkrieg forderte noch weit mehr Menschenleben — man geht von 35 bis 60 Millionen Todesopfern (Soldaten und Zivilisten) aus.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es bis zum Jahr 2010 weltweit 246 bewaffnete Konflikte an 151 Orten.
Voraussage 2:
Es wird Lebensmittelknappheit geben (Matthäus 24:7)
Erfüllung: Im 20. Jahrhundert sind über 70 Millionen Menschen verhungert und nach wie vor ist Hunger ein globales Problem.
Die Fakten
Nach Angaben der Vereinten Nationen ist Hunger das größte Gesundheitsrisiko weltweit; jeder Siebte hat derzeit nicht genügend zu essen.
„An dem heutigen Mangel sind nicht einmalige, wetterbedingte Ernteausfälle schuld, sondern vier langfristige Trends: rasches Bevölkerungswachstum, Bodenerosion, Wasserknappheit und steigende Temperaturen“ (Spektrum der Wissenschaft).
Voraussage 3:
Es wird große Erdbeben geben (Lukas 21:11)
Erfüllung: Da mehr Menschen in erdbebengefährdeten Gebieten leben, hat sich nicht nur die Zahl der Todesopfer dramatisch erhöht, sondern auch die der sonstwie Betroffenen.
Die Fakten
Wie aus dem englischen Weltkatastrophenbericht 2010 hervorgeht, haben in jüngster Zeit von allen großen Katastrophen seismische Ereignisse die weitaus meisten Menschenleben gefordert.
Von 1970 bis 2001 wurden pro Jahr im Durchschnitt 19 Erdbebenkatastrophen * verzeichnet und 19 547 Todesopfer. In den zehn Jahren vor 2012 stieg die Zahl im Durchschnitt auf 28 Erdbeben und 67 954 Todesopfer pro Jahr an.
Voraussage 4:
An einem Ort nach dem anderen Seuchen (Lukas 21:11)
Erfüllung: Ungeachtet des medizinischen Fortschritts sterben jedes Jahr noch immer Millionen an den Folgen von Infektionskrankheiten. Durch Auslandsreisen und den Zuzug von immer mehr Menschen in Städte hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Infektionskrankheiten noch schneller um sich greifen.
Die Fakten
Im 20. Jahrhundert sind schätzungsweise 300 bis 500 Millionen Menschen an Pocken gestorben.
Das Worldwatch Institute berichtet, dass in den letzten drei Jahrzehnten „über dreißig vorher unbekannte Infektionskrankheiten wie Ebolafieber, Aids, Hantafieber oder SARS als neue Bedrohung aufgetreten sind“.
„Die Welt steuert auf ein postantibiotisches Zeitalter zu, in dem viele gewöhnliche Infektionen nicht mehr geheilt werden und erneut unvermindert töten.“ Mit diesen Worten warnt die Weltgesundheitsorganisation vor einem Anstieg arzneimittelresistenter Erreger.
Voraussage 5:
Menschen werden einander verraten und werden einander hassen. Die Liebe der meisten wird erkalten (Matthäus 24:10, 12)
Erfüllung: Durch Völkermorde, angeheizt durch Hass, sind Millionen Menschen ums Leben gekommen. In zahlreichen Ländern haben bewaffnete Konflikte und Verbrechen zu einer Spirale der Gewalt und Angst geführt.
Die Fakten
Sechs Millionen Juden und Millionen andere wurden vom NS-Regime umgebracht. Der Schriftsteller Zygmunt Bauman bemerkt zur Reaktion in der Bevölkerung: „Die . . . Massenvernichtung war nicht von Erregung und Tumulten begleitet, sondern wurde in der Totenstille allgemeiner Gleichgültigkeit vollzogen.“
Laut BBC News wurden innerhalb weniger Monate schätzungsweise 800 000 Tutsi und gemäßigte Hutu umgebracht. Ein Wissenschaftler schätzt, dass sich rund 200 000 Menschen an dem Massenmord beteiligt haben.
Jedes Jahr verlieren mehr als 740 000 Menschen weltweit ihr Leben durch Waffengewalt.
Voraussage 6:
Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, ohne natürliche Zuneigung (2. Timotheus 3:2, 3)
Erfüllung: Wir leben in einem Zeitalter, das von Habgier geprägt ist und in dem man kaum Skrupel kennt. Durch solche Denk- und Verhaltensweisen sind zahlreiche soziale Probleme entstanden.
Die Fakten
Wie aus einem UNICEF-Bericht zum Wohlbefinden britischer Kinder hervorgeht, fühlen sich Eltern und Kinder in Großbritannien „offenbar in der materialistischen Kultur ihres Umfeldes gefangen“. In den Familien versuche man, durch Konsum „zwischenmenschliche Probleme oder soziale Unsicherheit zu kompensieren“.
Schätzungen zufolge sind weltweit 275 Millionen Kinder häuslicher Gewalt ausgesetzt.
„Allein in den Vereinigten Staaten sollen jedes Jahr mehr als eine halbe Million ältere Menschen unter Misshandlung oder Verwahrlosung zu leiden haben“ (US-Gesundheitsbehörden).
Voraussage 7:
Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden (Matthäus 24:14)
Erfüllung: Nach der Bibel ist das Reich Gottes eine reale Regierung, in der Jesus als König vom Himmel aus über die Erde herrscht. „Es wird alle . . . [irdischen Regierungen] zermalmen und ihnen ein Ende bereiten“ (Daniel 2:44).
Dieses Königreich — was man darunter versteht und was es bewirken wird — ist das zentrale Thema, mit dem Jehovas Zeugen die Menschen weltweit bekannt machen.
Die Fakten sprechen für sich
In mehr als 230 Ländern machen über sieben Millionen Zeugen Jehovas andere mit dem Königreich Gottes vertraut.
Sie stellen biblische Informationen — gedruckt oder online — in über 500 Sprachen zur Verfügung.
Was bedeutet das alles für die Zukunft?
Millionen haben sich selbst davon überzeugt, dass all das, was die Bibel als Kennzeichen der „letzten Tage“ beschreibt, heute deutlich zu sehen ist. Wie die ersten sechs Teile dieser Serie zeigen, ist durch geschichtliche Tatsachen einwandfrei belegt, dass die Voraussagen der Bibel exakt eingetroffen sind.
Wir haben also guten Grund, auf das zu vertrauen, was die Bibel für die Zukunft voraussagt. Das geht uns alle an, denn Gott verspricht, den traumatischen letzten Tagen ein Ende zu machen. In den abschließenden Teilen dieser Serie wird darauf eingegangen, wie die letzten Tage enden werden und wie viel Schönes Gott für unseren Planeten und damit auch für Sie, lieber Leser, vorgesehen hat.
^ Abs. 22 Das „Zentrum für Katastrophenforschung“ definiert ein Erdbeben als „Katastrophe“, wenn mindestens eins dieser vier Merkmale zutrifft: 10 oder mehr Todesopfer, 100 oder mehr Betroffene, Erklärung eines Notstands, Aufruf zu internationaler Unterstützung.