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Wir beobachten die Welt

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Vitaminpräparate und Krebs

Eine Analyse der Ergebnisse von 14 Studien mit 170 000 Teilnehmern weist darauf hin, dass eine Nahrungsmittelergänzung durch Vitaminpräparate keinen effektiven Schutz vor Krebserkrankungen an Speiseröhre, Magen, Leber, Darm und Bauchspeicheldrüse bietet. Wie das Deutsche Ärzteblatt schreibt, haben die antioxidanten Präparate Beta-Karotin und Vitamin A, C und E nicht nur „keinen nutzbringenden Effekt“, sondern bewirken womöglich sogar eine leichte Erhöhung des Krebsrisikos. Dr. Richard Sullivan vom britischen Krebsforschungsinstitut erklärte: „Es gibt keine Abkürzung für die Darmkrebsvorbeugung. Wer Vitaminpräparate nimmt, um sich vor dieser Erkrankung zu schützen, verschwendet sein Geld.“ Weiter sagte er: „Am besten lässt sich das Risiko senken, indem man sich gesund ernährt und nicht raucht.“

Angst vor Bazillen?

„Der Wunschtraum einer keimfreien Wohnung ist nicht nur absurd, sondern auch weitgehend überflüssig“, hieß es in einem Artikel der New York Times. „Wenn man nicht gerade mit jemand zusammenlebt, der sehr alt, sehr jung (jünger als 6 Monate) oder sehr krank ist, sind die wenigen hundert Bakterien auf der Küchenplatte, dem Türgriff oder dem Löffel keine Gefahr“ für die Gesundheit. Zwar können sich Bakterien vermehren, wenn man beispielsweise verderbliche Speisen ein paar Stunden auf dem Schrank stehen lässt, und können dann eine Lebensmittelvergiftung verursachen. Dem kann man jedoch vorbeugen, indem man solche Speisen im Kühlschrank aufbewahrt. Desinfektionsmittel sind aber nicht nötig, um sich vor Bakterien zu schützen. Die Zeitung schreibt: „Waschen Sie sich einfach mehrmals täglich Ihre Hände mit Wasser und Seife — das genügt.“

Vertrauenskrise

Die spanische Zeitung El País berichtet: „Die Mehrheit der Spanier hat das Vertrauen in die Institutionen, die ihr Leben maßgeblich beeinflussen, weitgehend oder ganz verloren.“ Bei einer Umfrage des Sozialforschungsinstituts CIS gab gut die Hälfte der 2 500 Befragten an, sie würde der Regierung misstrauen, 56,2 Prozent den Banken und 57,7 Prozent den Gewerkschaften. Über 61 Prozent sagten, sie hätten „kaum oder gar kein Vertrauen zur katholischen Kirche“ — und das in einem Land, in dem sich fast drei Viertel der Bevölkerung als katholisch bezeichnen! Die Zeitung Diario 16 kommentierte das in einem Leitartikel wie folgt: „Obwohl sich die überwältigende Mehrheit der Spanier katholisch nennt, praktiziert sie weder ihre Religion noch stimmt sie den Lehren zu.“

Lesen verbessert das Gedächtnis

Wie kann man sein Gedächtnis verbessern? „Hoffen Sie nicht auf ein Wunder“, schreibt die brasilianische Publikation Folha Online. „Mit dem Kopf zu arbeiten ist das ganze Geheimnis.“ Lesen ist eines der besten Mittel, das Gehirn anzuregen. Wieso? Der Neurologe Ivan Izquierdo erklärt: „Sobald man das Wort ‚Baum‘ gelesen hat, schießen einem innerhalb von Hundertsteln einer Sekunde alle Bäume durch den Sinn, die man je gesehen hat.“ Das geschehe unbewusst. Seiner Ansicht nach bewirkt derlei mentale Aktivität, dass das Gehirn für Alzheimer und ähnliche Erkrankungen weniger anfällig sei. Der Neurologe Wagner Gattaz vom Forschungszentrum für Gedächtnisstörungen in São Paulo (Brasilien) schlussfolgert: „Je mehr wir unser Gedächtnis nutzen, desto besser schützen wir es.“

Immer mehr Kurznachrichten

Laut einem Bericht in der International Herald Tribune werden pro Jahr weltweit 360 Milliarden Kurznachrichten (SMS) verschickt. „Das sind rund eine Milliarde pro Tag.“ Die Zahl der Einsatzmöglichkeiten für SMS steigt ständig. Immer mehr Firmen versenden solche Kurznachrichten an die Mobiltelefone potenzieller Kunden für ihre Waren. Sogar Gebete des Papstes kann man mittlerweile als SMS abonnieren. In den Niederlanden schickt die Polizei Warnbotschaften an gestohlene Mobiltelefone, um eventuelle Käufer zu warnen, dass es sich um Diebesgut handelt. Und in manchen Ländern, wo es die Religion einem Mann gestattet, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, indem er dies dreimal ausdrücklich erklärt, ist das nun auch per SMS erlaubt.

Internetnutzung in den Niederlanden

„Jedes fünfte Kind zwischen 11 und 12 Jahren ist beim Chatten im Internet schon einmal von einem Fremden mit sexuellen Anspielungen belästigt worden.“ Das ergab eine Umfrage, über die die niederländische Zeitung Algemeen Dagblad berichtete. Wie die Auswertung der Fragebogen ergab, die an 660 Eltern und 220 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren verteilt worden waren, hat über die Hälfte aller Kinder, die das Internet nutzen, gelegentlich „unangenehme Erfahrungen“ gemacht: Sie wurden mit „belästigenden Nachrichten (Spam)“ oder pornographischen Bildern beziehungsweise ähnlich unpassenden Informationen konfrontiert. Die meisten Kinder erzählten ihren Eltern davon. Weitere Ergebnisse der Umfrage: 8 von 10 Eltern sind besorgt wegen der Gefahren, denen ihre Kinder durch das Internet ausgesetzt sein könnten; fast die Hälfte der Eltern würde ihre Kinder am liebsten nur unter ihrer wachsamen Aufsicht ins Internet lassen; 60 Prozent der Eltern haben den Computer im Wohnzimmer installiert, um die Kinder beaufsichtigen zu können; Kinder verbringen durchschnittlich eine Stunde täglich am Computer und spielen, schicken Mails oder chatten.

Der liebste Rat

„Fast zwei Drittel aller Direktoren großer Firmen holen sich lieber bei ihrem Ehepartner Rat als bei irgendeinem Vorstandskollegen oder Mitarbeiter, wenn sie bei ihrer Arbeit vor einem schwierigen Problem stehen.“ Die Londoner Times zitiert Bob Arnold, dessen Beratungsfirma eine entsprechende Umfrage in Auftrag gegeben hatte, mit der Aussage, führenden Wirtschaftsvertretern komme es bei der Suche nach Rat weniger auf Fachwissen als auf Vertrauen an. Natürlich würden sie Wert darauf legen, dass ihre Berater unabhängiges Denken, Objektivität und Erfahrung mitbringen. Aber weil Vertrauen am wichtigsten ist, sei die eigene Ehefrau die erste Wahl.

Schecks vor dem Aussterben

„Binnen einer Generation werden Schecks wahrscheinlich Seltenheitswert besitzen“, schreibt die Zeitung U. S. News & World Report. Mit dem Aufkommen von „billigeren und schnelleren Zahlungsalternativen wie Kreditkarten, Kundenkarten und Onlinebanking“ sei der Zahlungsverkehr mit Schecks drastisch zurückgegangen. Auch andere bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten, bei denen der Kunde die Genehmigung erteile, einen Betrag direkt von seinem Konto abzubuchen, hätten dazu beigetragen. Im Bankwesen geht man auch davon aus, dass ohne Schecks das Risiko des Identitätsdiebstahls verringert würde. Verbraucherschützer haben jedoch die Besorgnis geäußert, durch die Zunahme des elektronischen Zahlungsverkehrs würde stärker auf die Privatsphäre übergegriffen und betrügerische Machenschaften würden erleichtert.