Gott hat einen Namen!
Gott hat einen Namen!
Wie heißt Gott eigentlich? Jeder Mensch hat einen Eigennamen. Viele geben sogar ihren Haustieren Namen! Müsste dann nicht logischerweise auch Gott einen Namen haben? In zwischenmenschlichen Beziehungen und im täglichen Miteinander sind Eigennamen und ihre Verwendung zweifellos sehr wichtig. Sollte das nicht auch für unser Verhältnis zu Gott gelten? Paradoxerweise gibt es jedoch Millionen Menschen, die sich zum Glauben an den Gott der Bibel bekennen, seinen Eigennamen aber nicht gebrauchen. Dabei ist Gottes Name schon seit Jahrtausenden bekannt. Die folgende Artikelserie versetzt uns in Zeiten, als Gottes Name allgemein gebräuchlich war. Wichtiger noch: Sie zeigt uns anhand der Bibel, wie man Gott mit Namen kennen lernen kann.
IM 17. Jahrhundert wurden in mehreren europäischen Ländern Münzen mit dem Namen Gottes geprägt. Auf einer deutschen Münze aus dem Jahr 1634 zum Beispiel ist der Name „IEHOVA“ ganz deutlich zu sehen. Solche Münzen wurden allgemein als Jehovataler bekannt und waren Jahrzehnte im Umlauf.
Jehova * ist eine jahrhundertelang gebräuchliche Wiedergabe des Namens Gottes. In der hebräischen Sprache, die von rechts nach links gelesen wird, besteht dieser Name aus den vier Konsonanten יהוה. Diese vier hebräischen Buchstaben — in der Umschrift JHWH — nennt man Tetragrammaton oder Tetragramm. In Europa wurde Gottes Name auch in dieser Form jahrzehntelang auf Münzen geprägt.
Auch an Gebäuden, auf Denkmälern und Kunstwerken sowie in zahlreichen Kirchenliedern ist Gottes Name zu finden. Wie in einer Ausgabe der Brockhaus Enzyklopädie ausgeführt wird, war früher auf einem von protestantischen Fürsten bevorzugten Abzeichen „eine mit den hebräischen Buchstaben für Jehova bezeichnete stilisierte Sonne“ abgebildet. Dieses Abzeichen, das unter anderem Fahnen und Münzen schmückte, wurde „Jehova-Sonne“ genannt. Ganz offensichtlich wussten die tief religiösen Europäer des 17. und 18. Jahrhunderts, dass der allmächtige Gott einen Namen hat. Und was noch bemerkenswerter ist: Sie scheuten sich nicht, ihn zu gebrauchen.
Auch im kolonialen Amerika war der Name Gottes kein Geheimnis. Ethan Allen beispielsweise, der im Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte, schrieb in seiner Biografie, er habe 1775 seine Feinde aufgefordert, sich „im Namen des großen Gottes Jehova“ zu ergeben. Später, während der Regierungszeit Abraham Lincolns, erwähnten einige Berater in ihren Briefen an den Präsidenten häufig den Namen Jehova. Weitere Dokumente aus der Geschichte Amerikas, in denen der Name Gottes zu finden ist, sind in vielen Bibliotheken für jeden einsehbar. Dies sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, wie der Name Gottes über die Jahrhunderte hervorgehoben worden ist.
Wie steht es heute? Ist Gottes Name in Vergessenheit geraten? Keineswegs, denn sein Eigenname erscheint in vielen Versen
verschiedener Bibelübersetzungen. Ein kurzer Besuch in einer Bibliothek oder ein Blick in die eigenen Wörterbücher wird wahrscheinlich ergeben, dass man den Namen Jehova als landessprachliche Entsprechung des Tetragramms findet. In der Encyclopedia International wird „Jehova“ ausdrücklich als die „moderne Form des hebräischen heiligen Namens Gottes“ bezeichnet. Und laut einer neueren Auflage der New Encyclopædia Britannica ist Jehova der „jüdisch-christliche Name für Gott“.Vielleicht fragen wir uns jedoch: Ist denn Gottes Name für Menschen von heute überhaupt noch von Bedeutung? In der einen oder anderen Form ist er an vielen öffentlichen Orten nach wie vor deutlich zu sehen. An der Ecke eines Gebäudes in New York zum Beispiel ist der Name Jehova zu lesen. Und auf einem farbigen Mosaik in einer belebten New-Yorker U-Bahn-Station steht der Name Gottes in Hebräisch. Sicherlich werden aber nur wenige von den Tausenden Passanten diesen Inschriften irgendwelche Bedeutung beimessen.
Interessieren sich die Menschen in dem Land, in dem wir persönlich leben, für den Namen Gottes? Oder verwenden sie für den Schöpfer vielleicht meistens den Titel „Gott“, so als wäre das sein richtiger Name? Wahrscheinlich werden wir feststellen, dass sich viele keinerlei Gedanken darüber machen, ob Gott überhaupt einen Namen hat. Wie steht es mit uns selbst? Geht uns Gottes Eigenname leicht von der Zunge, wenn wir uns an ihn wenden?
[Fußnote]
^ Abs. 4 In dieser Artikelserie ist der Name Jehova in 39 Schreibweisen abgedruckt, die in über 95 Sprachen gebräuchlich sind.
[Kasten/Bild auf Seite 4]
Ein König macht den Namen Jehovas bekannt
Im Jahr 1852 machte sich eine Gruppe von Missionaren aus Hawaii auf die Reise zu den Inseln Mikronesiens. Sie hatten ein Empfehlungsschreiben mit dem Amtssiegel Kamehamehas III., des damaligen Königs der Hawaii-Inseln, bei sich. Jenes ursprünglich in Hawaiisch abgefasste Schreiben war an die verschiedenen Herrscher der Pazifikinseln gerichtet und lautete auszugsweise: „Es werden einige Lehrer des höchsten Gottes, Jehova, zu euren Inseln in See stechen, um euch zum ewigen Heil sein Wort kundzutun. . . . Ich empfehle diese guten Lehrer eurer Wertschätzung und Freundschaft an und ermahne euch, auf ihre Unterweisung zu hören. . . . Ich rate euch, eure Götzen fortzuwerfen und den Herrn Jehova zu eurem Gott zu machen, ihn anzubeten und zu lieben, und er wird euch segnen und erretten.“
[Bild]
König Kamehameha III.
[Bildnachweis]
Hawaii State Archives
[Bild auf Seite 3]
„Tetragramm“ bedeutet „vier Buchstaben“ und bezeichnet die hebräische Form des Eigennamens Gottes