Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Der erstaunliche Balanceakt der Vögel

Vögel haben in ihrem Innenohr ein Gleichgewichtsorgan, das ihnen beim Flug zur Koordination ihrer Bewegungen dient. Wie die Leipziger Volkszeitung ausführt, liefert dieses Organ jedoch keine Erklärung für die Fähigkeit der Vögel, aufrecht zu stehen und zu gehen, „da ihr Körper anders als beim Menschen waagerecht ausgerichtet ist und der Schwanz als Gegengewicht nicht ausreicht“. Der Zeitung zufolge „gelang es dem Tierphysiologen Reinhold Necker in vierjähriger Forschung, ein zweites Gleichgewichtsorgan bei Tauben zu finden“. Necker entdeckte Nervenzellen und Flüssigkeitsräume in der Beckenregion der Vögel, mit deren Hilfe sich die Tiere offenbar im Gleichgewicht halten. „Wurden die Flüssigkeitsräume geöffnet“, so der Artikel, „waren die Tauben mit verbundenen Augen nicht mehr in der Lage, gerade zu stehen oder zu laufen. Sie fielen von der Stange oder kippten nach allen Seiten. Fliegen konnten sie aber noch.“

Spenden per Plastikkarte

„Eine wachsende Zahl kanadischer Kirchen“ übernimmt gemäß einem Bericht der Zeitung Vancouver Sun „moderne bankübliche Praktiken, indem sie ihren Gemeindemitgliedern ermöglichen, Spenden in den Kollektenteller bequem per Scheck- oder Kreditkarte zu machen“. In Kirchenvorräumen wurden Bankautomaten bereitgestellt sowie „Spendenumschläge mit der Möglichkeit der automatischen Abbuchung oder der Zahlung per Kreditkarte“. Der Spender zieht seine Karte einfach durch das Lesegerät, tippt den gewünschten Spendenbetrag ein und legt dann eine Kopie der Quittung in den Kollektenteller. Ein Pfarrer sagte: „Die Gesellschaft wird immer mehr zu einer bargeldlosen Gesellschaft. Warum nicht auch die Kirche?“ Ein kirchlicher Kassenwart witzelte: „Für die Benutzung der Karte bekommt man Flugmeilen und fürs Spenden kommt man in den Himmel. Man kann es ja einfach als doppelte Belohnung betrachten.“

Die Stimme schonen

„Stimmstörungen sind häufig, werden aber unzureichend behandelt“, schreibt die südafrikanische Zeitung Natal Witness. Wie Julie Barkmeier, Assistenzprofessorin für den Bereich Sprache und Gehör, ausführt, rühren diese oft von Knötchen, Polypen oder Reizungen an den Stimmbändern her, die durch einen Missbrauch der Stimme hervorgerufen werden. In einem gängigen Medizinratgeber heißt es, unter einen solchen Missbrauch falle zum Beispiel Schreien, sehr tiefes Sprechen sowie das Einatmen von Zigarettenrauch, Industrieabgasen und anderen Reizstoffen. Wenn die Stimmbänder „zu sehr vibrieren, können sie aneinander schlagen, was zu weichen, geschwollenen Stellen führt, aus denen sich hornhautähnliche Knötchen entwickeln“, erklärt die Zeitung. Das Ergebnis ist eine raue, heisere Stimme. „Wer eine deutliche Stimmveränderung bei sich feststellt, die zwei Wochen oder länger anhält, der sollte sich vom Arzt untersuchen lassen“, wird in dem Artikel geraten. „Um die Stimme zu schonen, . . . sollte man nicht gellend schreien oder laut sprechen, nicht häufig husten oder sich räuspern, man sollte viel Wasser trinken, weniger Koffein zu sich nehmen, nicht rauchen und vor dem Sprechen tief Luft holen. . . . Zum Schluss sei noch erwähnt, dass man der Stimme Ruhe gönnen sollte.“

Kein „unbekanntes Kind“ mehr

Laut einem Bericht der Londoner Times wurde 90 Jahre nach dem Untergang der Titanic im April 1912 nun die Leiche eines Kindes identifiziert, das bei dem Unglück umgekommen war. Zusammen mit 43 weiteren nicht identifizierten Opfern war es im Wasser treibend aufgefunden und in Neuschottland (Kanada) begraben worden. Auf dem Grabstein stand: „Einem unbekannten Kind“. Ein Team aus 50 Wissenschaftlern, Historikern, Ahnenforschern und Zahnärzten fand durch DNS-Vergleich heraus, dass es sich bei dem Kind um Eino Panula, einen 13 Monate alten finnischen Jungen, handelte, der mit seiner Mutter und vier Brüdern den Tod gefunden hatte. Die Familie wollte in Amerika einen Neuanfang machen, wo Einos Vater, der schon vorher abgereist war, vergebens auf sie wartete. Als niemand die Leiche identifizieren konnte oder Anspruch darauf erhob, „adoptierte“ die Besatzung des kanadischen Bergungsschiffes das Kind und sorgte für die Pflege seines Grabes. Vielleicht können noch andere namenlose Opfer der Titanic durch DNS-Vergleich identifiziert werden. Wie die Times schreibt, ließ sich in einem Fall „ein Verwandter mütterlicherseits kurz nach seinem 100. Geburtstag eine Blutprobe entnehmen“, um die Untersuchungen zu unterstützen.

Erdsimulator

Am 11. März 2002 schalteten japanische Techniker den leistungsstärksten Supercomputer aller Zeiten an. Wie die Zeitschrift Time schreibt, hatten sie das Ziel, „eine virtuelle Nachbildung unseres Heimatplaneten zu schaffen“. Dieser so genannte Erdsimulator hat die Größe von vier Tennisplätzen und kostete ungefähr 320 Millionen Euro. Er führt 35 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde aus und ist damit fünfmal schneller als sein größter Konkurrent, ein amerikanischer Militärcomputer, der 7,2 Billionen Rechenoperationen in der Sekunde ausführen kann. Die Time erläutert: „Durch die Eingabe aktueller Klimadaten von Satelliten und Meeresbojen in den Erdsimulator können Forscher per Computer ein Modell von der gesamten Erde erstellen, es zeitlich in die Zukunft verschieben und sehen, was dann mit der Umwelt geschehen wird. Eine Vorhersage der globalen Meerestemperaturen für die nächsten 50 Jahre ist bereits erstellt worden.“

Der Wert des Lesens

„Die Begeisterung von Kindern für Freizeitlektüre wirkt sich auf ihren schulischen Erfolg stärker aus als der materielle Wohlstand und der soziale Status der Familie“, stellt der Londoner Independent fest. Eine internationale Studie über die Lesegewohnheiten von 15-Jährigen erbrachte Folgendes: „Sich mehr für das Lesen zu begeistern“ beziehungsweise ein „Vielleser“ zu sein war von größerem Vorteil, als gebildete Eltern in guter Stellung zu haben. Die Studie, von der die Zeitung berichtete, zeigte ferner, dass „15-jährige lesebegeisterte Kinder aus äußerst benachteiligten Verhältnissen in Lesetests besser abschnitten (durchschnittlich 540 Punkte) als solche, die kein Interesse am Lesen zeigten, aber hoch qualifizierte, bestsituierte Eltern hatten (491 Punkte)“. Eine Umfrage unter 1 000 Teenagern ergab: „Mädchen lesen viel eher zu ihrem Vergnügen als Jungen.“ 75 Prozent der Mädchen verglichen mit 55 Prozent der Jungen gaben an, im letzten Monat ein Buch gelesen zu haben.

Ein Parasit, der sich „tot stellt“

Brasilianische Forscher haben entdeckt, dass sich Parasiten, die das Immunsystem des Menschen infizieren und Leishmaniose hervorrufen können, eines raffinierten Tricks bedienen, meldet die brasilianische Tageszeitung Folha de S. Paulo. Die Parasiten machen sich dabei einen normalen Vorgang im Körper zunutze, der dafür sorgt, dass sich Zellen, die nicht mehr gebraucht werden oder Schaden anrichten, selbst zerstören (Apoptose) und von Fresszellen, so genannten Makrophagen, verschlungen werden. Die Parasiten ahmen die von Zellen im Frühstadium der Apoptose ausgesandten molekularen Signale nach, wodurch sie die Fresszellen täuschen, damit sie von ihnen verschlungen werden. Ist das geschehen, vermehren sich die Parasiten in den Fresszellen rasch und infizieren dann andere Zellen. Es treten Symptome auf wie zum Beispiel Geschwüre sowie Leber- und Milzvergrößerung, und manchmal tritt der Tod ein. Wie die Zeitung schreibt, erhoffen sich die Forscher aus der Entdeckung der Strategie dieser Parasiten neue Behandlungsmöglichkeiten für Leishmaniose.

Schutz vor Stechmücken

Stechmücken, von denen es über 2 500 Arten gibt, sind auf der ganzen Erde zu finden, konstatiert die Zeitschrift México Desconocido. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen ernähren sich von Nektar, aber nur die Weibchen stechen. Sie übertragen Malaria, Denguefieber und das West-Nil-Virus auf Menschen. Wie kann man sich vor Stechmücken schützen? In dem Bericht wird Folgendes empfohlen: 1. Abends und nachts nicht nach draußen gehen, denn zu dieser Zeit sind Stechmücken am aktivsten. 2. Moskitonetze verwenden, am besten solche, die mit einem Insektenschutzmittel imprägniert sind. 3. Weite, langärmlige Kleidung, lange Hosen und notfalls einen Hut mit Netz tragen, damit der ganze Kopf bedeckt ist. 4. Auf freie Hautpartien Insektenschutzmittel auftragen. 5. Täglich 300 Milligramm Vitamin B1 zu sich nehmen. Das kann bewirken, dass die Mücken durch den menschlichen Schweiß abgestoßen werden. 6. In Sumpfgebieten die Haut zum Schutz mit Schlamm einreiben. Bei Stichen nicht kratzen, denn Blutungen können zu Infektionen führen. Stattdessen Zinksalbe auftragen.