An die Römer 5:1-21
Fußnoten
Studienanmerkungen
wollen wir uns des Friedens mit Gott erfreuen: In einigen alten Manuskripten steht: „haben wir Frieden mit Gott“.
wir wollen uns … freuen: In einigen alten Manuskripten steht: „wir freuen uns …“. Das entsprechende griechische Verb kann auch mit „sich rühmen“, „auf etwas stolz sein“ übersetzt werden.
wir wollen uns freuen: In einigen alten Manuskripten steht: „wir freuen uns“. Das entsprechende griechische Verb kann auch mit „sich rühmen“, „auf etwas stolz sein“ übersetzt werden.
Ausharren: Oder „Durchhaltevermögen“, „Ausdauer“. Das entsprechende griechische Substantiv (hypomonḗ) bezeichnet in der Bibel mutiges, standhaftes und geduldiges Ertragen von Schwierigkeiten. Wer ausharrt, verliert trotz Hindernissen, Verfolgungen, Prüfungen oder Versuchungen nicht die Hoffnung. Das verwandte Verb hypoménō („ausharren“) bedeutet wtl. „unter etwas bleiben“. Oft wird es im Sinn von „bleiben statt fliehen“, „standhalten“, „durchhalten“ oder „standhaft bleiben“ gebraucht (Mat 10:22; Rö 12:12; Heb 10:32; Jak 5:11). Ein Christ harrt aus, wenn er mit Gottes Hilfe in schwierigen Umständen geduldig und standhaft bleibt.
Hoffnung: In der Bibel versteht man unter „Hoffnung“ (elpís) eine „frohe Erwartung von etwas Gutem“. Nachdem Paulus von Schwierigkeiten, Ausharren und einem bewährten Zustand gesprochen hat, erwähnt er als Letztes die Hoffnung. Er meint also offensichtlich nicht die anfängliche Hoffnung, die man durch die gute Botschaft erhält. Vielmehr geht es ihm um die gefestigte Hoffnung eines Christen, der ausgeharrt hat. Wenn ein Christ in prüfungsreichen Situationen treu bleibt, verspürt er Gottes Anerkennung. Das verstärkt seine anfängliche Hoffnung (Heb 6:11).
führt nicht zur Enttäuschung: Wtl. „beschämt nicht“, „führt nicht zur Schande“. Gemeint ist, dass jemand, der echten Glauben an Gott hat, nicht beschämt dastehen wird; er wird nicht enttäuscht werden. Dasselbe griechische Verb wird in Rö 9:33; 10:11 und 1Pe 2:6 im Passiv gebraucht und ist dort mit „enttäuscht werden“ übersetzt.
Gottlose: Oder „Menschen ohne Gottesfurcht“. Das entsprechende griechische Wort wird oft für böse Menschen verwendet (2Pe 2:5; Jud 4). Hier meint es jedoch alle sündigen, von Gott entfremdeten Menschen, die durch das Lösegeld befreit werden können (Kol 1:21).
mit Gott … versöhnt wurden: Das griechische Verb katallássō („versöhnen“), das in diesem Vers und in 2Ko 5:18, 19 je zweimal erscheint, bedeutet eigentlich „(aus)tauschen“. Es wurde auch im Sinn von „Feindschaft gegen ein freundschaftliches Verhältnis austauschen“ gebraucht. Wenn es um Gott und Menschen geht, ist damit gemeint, dass zwischen ihnen wieder ein harmonisches oder freundschaftliches Verhältnis besteht. Paulus verwendet das Wort für „versöhnen“ auch in einem Rat für Frauen, die sich von ihrem Mann getrennt haben (1Ko 7:11). In Mat 5:24 erscheint ein verwandtes Verb (diallássomai), das ebenfalls mit „versöhnen“ übersetzt ist. Dort geht es darum, Frieden mit einem Bruder zu schließen, bevor man ein Opfer darbringt. (Siehe Anm. zu Mat 5:24.) Da Adam durch seinen Ungehorsam Sünde und Unvollkommenheit an seine Nachkommen vererbt hat, sind alle Menschen von Gott entfremdet und seine Feinde. Aufgrund seiner Maßstäbe kann er nicht einfach über ihre Fehler hinwegsehen. Die Menschen müssen mit Gott versöhnt werden (Rö 5:12; 8:7, 8).
weil sie alle gesündigt hatten …: In diesem Vers erklärt Paulus, warum alle Menschen Sünder sind und sterben müssen. Seine Ausführungen decken sich mit der Kernaussage des Römerbriefes: Gott ist unparteiisch und ermöglicht allen unvollkommenen Menschen Rettung, wenn sie an das Loskaufsopfer Jesu glauben. Paulus erklärt, dass sowohl Juden als auch Nichtjuden Sünder sind. Um von Jehova als gerecht angesehen zu werden, müssen sie alle an ihn und an das Lösegeld glauben, das sein Sohn erbracht hat (Rö 1:16, 17). Mit der Welt ist hier die Menschheit gemeint. (Siehe Anm. zu Joh 3:16.) Die Auslassungspunkte am Ende des Verses (in einigen griechischen Textausgaben steht ein Gedankenstrich) zeigen an, dass Paulus seinen Gedankengang unterbricht. Offensichtlich nimmt er ihn in Vers 18 wieder auf. Wie es aussieht, leitet Paulus den Vergleich mit Adam in Vers 12 ein („So wie durch einen einzigen Menschen“ alle Menschen Sünder wurden) und führt den Gedanken in Vers 18 und 19 zu Ende („so führt auch ein einziger Akt der Rechtfertigung dazu, dass Menschen aller Art für gerecht erklärt werden und leben“). Durch Jesu Treue bis in den Tod wurde es möglich, dass viele Menschen wegen ihres Glaubens für gerecht erklärt und gerettet werden.
regierte der Tod als König: Der Tod wird hier als „König“ beschrieben, der seit der Zeit Adams zusammen mit einem anderen „König“, der Sünde, über die Menschen herrscht (Rö 6:12). Diese beiden Könige zwingen der Menschheit ihr „Gesetz“ auf: Weil die Menschen Unvollkommenheit geerbt haben, können sie nicht anders als sündigen und müssen deshalb sterben (Rö 7:23; siehe Anm. zu Rö 8:2). Als Christus auf die Erde kam und sein Leben als Lösegeld gab, begann die Herrschaft eines noch mächtigeren Königs: der unverdienten Güte. Dieses Geschenk Gottes ermöglicht allen, die es annehmen, ewiges Leben (Rö 5:15-17, 21).
regierte … als König: Das entsprechende griechische Verb (basileuō) wird in den meisten Bibelübersetzungen hier nur mit „herrschen“ wiedergegeben. Das ist eine korrekte Wiedergabe (Mat 2:22). basileuō ist allerdings eng mit dem Substantiv basileus („König“) verwandt und kann auch mit „als König regieren“ oder „König werden“ übersetzt werden (Luk 19:14, 27). Es wird für Jesus Christus (Luk 1:33; 1Ko 15:25) und für Jehova Gott (Off 11:15, 17; 19:6) gebraucht, die beide als Könige im Himmel regieren. Außerdem wird es auf treue geistgesalbte Christen angewandt, die „als Könige über die Erde regieren“ werden (Off 5:10; 20:4, 6; 22:5; Rö 5:17b). Hier verwendet Paulus das Wort im übertragenen Sinn für die Sünde, den Tod und die unverdiente Güte.
der Ähnlichkeit mit dem hat, der kommen sollte: Adam hatte Ähnlichkeit mit Jesus Christus, dessen Kommen Jehova vorhergesagt hatte, als er Adam und Eva im Garten Eden verurteilte (1Mo 3:15). Adam und Jesus waren beide vollkommene Menschen. Und beide sind Väter. Adam ist der buchstäbliche Vater der sündigen Menschheit (1Mo 1:28). Jesus ist in übertragenem Sinn Vater. Er ist der „Hauptvermittler des Lebens“ und der „Ewigvater“ von gehorsamen Menschen (Apg 3:15; Jes 9:6). Weil der vollkommene Mensch Adam Gott ungehorsam wurde, vererbte er die Sünde an alle seine Nachkommen. Um diese Schuld zu begleichen, musste ihr Erlöser, Jesus, ebenfalls ein vollkommener Mensch sein. Das entspricht dem Grundsatz „Leben für Leben“ (5Mo 19:21). Paulus schrieb in 1Ko 15:45: „So steht es in den Schriften: ‚Der erste Mensch, Adam, wurde ein lebendes Wesen.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist.“ Das griechische Wort, das hier mit „Ähnlichkeit“ wiedergegeben ist (týpos), bedeutet wtl. „Vorbild“, „Muster“, „Vorlage“. Daher könnte man die gesamte Wendung auch so übersetzen: „der die Vorlage für den ist, der kommen sollte“. Während Adam jedoch ungehorsam wurde, blieb Jesus völlig gehorsam.
bestand darin, viele für gerecht zu erklären: Oder „bestand in einem Akt der Rechtfertigung“. (Siehe Anm. zu Rö 5:18.)
ein einziger Akt der Rechtfertigung: Wtl. „eine einzige gerechte Handlung“, „eine einzige Rechtstat“. Das griechische Wort dikáiōma kann sich auf eine Handlung beziehen, die dem Recht entspricht oder damit vereinbar ist. Hier ist damit Jesu gesamter Lebensweg gemeint, der sich durch absolute Treue gegenüber Gott bis in den Opfertod auszeichnete. Jesus war der einzige Mensch, der es aufgrund seiner Treue in Prüfungen verdiente, von Gott als gerecht angesehen zu werden. Sein „Akt der Rechtfertigung“ führte dazu, dass er vor Gott gerecht dastand. Dadurch ist er geeignet, im Himmel als Gottes gesalbter König und Priester zu dienen, und außerdem schuf er die Grundlage dafür, dass diejenigen für gerecht erklärt werden können, die an ihn glauben (Rö 3:25, 26; 4:25; 5:17-19).